Haßfurt, den 21.09.2014
Jahresausflug nach Meiningen zu den XX. Dampfloktagen
Hallo Ihr Freunde des Dampfes von MIST 97
Auch in diesem Jahr unternahmen wir wieder einen Stammtischausflug. Anders wie sonst erfolgte die Anfahrt nicht mit einem Sonderzug, sondern der Bequemlichkeit wegen mit eigenen PKWs.Unser Ziel war Meiningen, insbesondere das ehemalige VEB Dampflokomotiven-Aufarbeitungswerk. Dort angekommen mussten wir uns etwas gedulden, denn es erwarteten uns zwei lange Schlangen vor den Kassenhäuschen. Aber das Anstehen hatte auch seinen Vorteil: Durch das Pfeifen und angesichts der Russschwaden waren wir neugierig geworden, was uns wohl erwarten würde.
Um bestens informiert zu werden, schlossen wir uns einer Werksührung an. Der Führer gab sich redlich Mühe, doch ohne Mikrofon wurde er nur von einer Handvoll verstanden, schade! Doch dieses Manko war das einzig Negative an diesem unterhaltsamen Tag. Einige MIST 97 Freunde wollten sich zum Ehrendampflokführer ausbilden lassen, dies verhinderte jedoch der zu große Andrang. Da war manch einer traurig, hätte er doch gerne selbst einmal an einem Regler gedreht und wäre so ein Stück eigenhändig gefahren. Aber als Trostpflaster wurde an Ort und Stelle beschlossen: Nächstes Jahr fahren wir wieder nach Meiningen. Andre`, unser Jüngster, sagte spontan: Ich werde Lokführer.
Nun teilten wir uns in Gruppen auf und schlenderten über das große Betriebsgelände, wo es viel zu bestaunen gab und unsere Sinne , besonders der Geruchssinn, enorm beansprucht wurden.. Die Lokhalle selbst hat gigantische Ausmaße ( die größte Halle, die ich als fast 60-jähriger je gesehen habe ). Es standen zahlreiche Dampfrösser nebeneinander wie an einer Perlenschnur aufgereiht z.B.: 01 503501, 52 7409, 520 3501. Es ist halt ein Life-Show und etwas anders wie normale Museums- Ausstellungsbesuche. Es folgte die Instandsetzungshalle. Hier werden sowohl Altteile aufgearbeitet, wie auch Neuteile hergestellt, dann mit großem Können zusammengesetzt und die Loks TÜV- fertig gemacht. Man ist erstaunt und kann es kaum glauben, dass bei diesen vielen Teile das Ganze wieder zu einer Einheit zusammen wächstt. Treibgestelle, Treibräder, Radreifen, Windleitbleche hier, Puffer, Schubstangen da, Kessel und Feuerbuchse in einer anderen Ecke. Die Maschinen, die zur Wiederaufbereitung bzw. Instandsetzung dienen, sind teilweise keine High Tech Maschinen. Um so mehr steht hier handwerkliches Können an erster Stelle und es geht ganz ohne Computer echt zur Sache! In unserem Zeitalter ein aussterbendes Millieu?
Und dann ist uns etwas Besonderes aufgefallen. Ihr werdet Euch fragen was? Hier die Antwort: Das Konterfei von Erich Honecker von zwei DDR Fahnen flankiert hängt an einer weißen, etwas mit Ruß geschwärzten Wand. Uns schossen Gedanken durch den Kopf wie: Sind es alte Erinnerungen an einer vergangenen Epoche, ist es diesen Mitarbeiten zu dieser Zeit besser gegangen?
Im Freigelände standen mehrere Loks unter Dampf. Das kraftvolle Stampfen und Zischen ließ erahnen, welche Urgewalt in diesen Dampfrössern wohnt. Vom Führerstand der 50 3501 grüßte eine rothaarige Schönheit mit goldenen Haarreif . Weiterhin konnte man den Orginal Fußball Weltmeisterschaftszug von 1954 (Wunder von Bern) bestaunen, gezogen von einer VT 08 503 . Bei weiterer Erkundung sah man, wie sich eine UEF 75 1118 aus dem Lokschuppen bewegte, über die 23 m lange und mit einer Tragkraft von 180 t ausgestattenen Drehscheibe fuhr und in die Ferne verschwand. Auch konnte man eine 75 1118, eine grüne 18 201, 01 0509-8, 1144-9, 75 1118, Diesel Schneepflug und viele mehr sehen. Ein Gohliath und eine Lok die Kohle bunkerte waren auch in Aktion. Etwas abseits, ich möchte fast Friedhof dazu sagen, gab es etlichen Edelschrott zu sehen . Rostet in Frieden, könnte man meinen. Aber in goßen Lettern standgeschrieben „Kein Schrott“, wird wieder aufgearbeitet.
Deshalb unser Schlussakkord: „Hochachtung vor diesen Beschäftigten“.
Nach einer Stärkung mit Orginal Thüringer Bratwürsten fuhren wir vom Stammtisch MIST 97 und Gästen, den Gedanken vom Erlebten nach hängend zufrieden heim. Anmerkung und Tipp: Nächstes Jahr ankommen, bevor die Sonderzüge eintreffen, da gibt es noch Luft und Raum. Nachdem diese angekommen sind zum Bahnhof fahren und diese fotografieren. So hat man nicht 1000 Freunde darauf.
Zum Abschluß noch ein Witz: Wie sagt man zu einem unverheiratenen Mann? Er ist ledig. Und zu einen Verheirateten? Er ist erledigt. Ein Mann will die Länge einer offenen Bahnschranke ermitteln. Zu diesen Zweck stellt er sich erst auf einem Stuhl, dann auf einen Tisch mit Leiter drauf. Da kommt eine Frau vorbei. Lassen sie die Schranke herunter, dann tun sie sich leichter. Ich will die Länge messen und nicht die Breite messen. Gnädige Frau!
In diesem Sinne mit Pfiff und immer den Kessel schön unter Dampf halten
Euer Alfred Bayer Schriftführer MIST 97
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